"Die Stadt Mülheim an der Ruhr liegt dort, wo die Ruhr die letzten Ausläufer des Sauerländischen Gebirgszuges verlässt und in die Rheinische Tiefebene eintritt und dabei von allen Ruhrgebietsstädten nur hier direkt das Stadtzentrum durchfließt. Deshalb und weil die Geschichte Mülheims so eng mit der Ruhr verbunden ist, trägt die Stadt stolz den Zusatz “an der Ruhr”.
Von Mülheim an ist die Ruhr flussabwärts bis zu ihrer Mündung in den Rhein bei Ruhrort von alters her schiffbar gewesen, so dass sich hier eine Tradition der Schiffer und Bootsleute herausbilden konnte. Die günstigen Transportmöglichkeiten auf dem Wasserwege förderten schon früh die Herausbildung eines Umschlagplatzes für die im Stollen- und Tagebau geförderte Kohle, deren Flöze entlang der Ruhr an zahlreichen Stellen zutage traten und die in diesem Teil des Ruhrgebiets zunächst bis ins 19. Jahrhundert im bäuerlichen Nebenerwerb abgebaut wurde. Das starke Gefälle der Ruhr und ihrer in Mülheim zufließenden Gewässer ermöglichte hier darüber hinaus die Errichtung zahlreicher Wassermühlen und die Entstehung aller Arten des Mühlengewerbes. Nicht zuletzt gaben diese Mühlen der Ansiedlung auch ihren Namen.
Mülheim an der Ruhr blickt auf eine lange, mitunter bewegte Geschichte zurück. Schon um das Jahr 811 wird mit Menden erstmals ein späterer Mülheimer Stadtteil namentlich erwähnt. Auf das Ende des 9. Jahrhunderts geht vermutlich die Wehranlage des späteren Schlosses Broich zurück, die als Sperrfort gegen die Normannen errichtet wurde und den Hellwegübergang über die Ruhr sichern sollte. Sie bildete Jahrhunderte lang den Mittelpunkt der bergischen Unterherrschaft Broich, aus der die Stadt Mülheim an der Ruhr hervorging.